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Posts Tagged ‘Helma Orosz’

Dresden verliert Welterbestatus. Zu Recht!

Zur Entscheidung der UNESCO, Dresden den Welterbetitel abzuerkennen:

Diese Entscheidung musste kommen und sie kommt zu Recht. Wer auf Beton setzt und nicht auf den Erhalt der Kulturstätte kann nicht den Titel Welterbe tragen. Die UNESCO hat mit ihrer Entscheidung, Dresden den Welterbetitel wegen der Waldschlösschenbrücke abzuerkennen, nach langen Diskussionen folgerichtig gehandelt und sich nicht länger an der Nase herumführen lassen.
Dies ist eine Blamage nicht nur für Dresden, sondern auch für das gesamte Bundesgebiet. Gerade die Bundeskanzlerin, die sich in keinster Weise für den Erhalt eingesetzt hat, steht damit als Getroffene da. Und auch die Bürgermeisterin von Dresden, Helma Orosz, die schon vor ihrer Wahl 2008 als Verfechterin der Brücke galt, muss eine neuerliche Niederlage hinnehmen.

Dresden kann auf den Welterbetitel nicht verzichten, gerade im Tourismus muss Dresden Rückgänge verbuchen. Eine Stadt, die hochnäsig darauf verweist, auf das Welterbe nicht angewiesen zu sein, wird die Quittung im Umkehrschluss bekommen: Image-Schaden, weiter sinkende Besucherzahlen, weniger Gelder aus Bundesfonds und ein steter Rückzug auf dem Sektor der Kunst und Kultur.
Dafür hat die UNESCO eine weise Entscheidung getroffen. Das Elbtal werde durch die Brücke irreversibel zerschnitten und die Flussauen werden zerstört. Doch die Betonköpfe in Dresden, man hört sie stetig rufen: Wir bauen, wir bauen!

Der Glasperlenspieler

Helma Orosz nur von jedem fünften Dresdner als Oberbürgermeisterin legitimiert

Es war zwar schon beim ersten Durchgang deutlich, heute jedoch wurde das Ergebnis deutlich bestätigt: Helma Orosz, Kandidatin der CDU, ist als neue Oberbürgermeisterin von Dresden gewählt. Nach der Auszählung fast aller Wahlbezirke liegt sie mit deutlichem Abstand vor ihrem Hauptkonkurrenten, Klaus Sühl von der Partei Die Linke. Das Ergebnis in Zahlen:

Helma Orosz, CDU: 64%
Klaus Sühl, Die Linke: 31%
Friedrich Boltz, 4%

Damit stellen sich die Dresdner mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit hinter das konservative Lager und beweisen ihre deutlich bürgerliche Tradition. Für Kandidaten aus dem linken Lager scheint es derweil immer schwerer zu werden, Erfolge zu verbuchen, auch weil sich SPD, Linke und Grüne nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen konnten.

Eine Negativtendenz setzte sich auch ein weiteres Mal fort: Die Wahlbeteiligung war erschütternd gering: Nur knapp 34% fanden den Weg in die Wahllokale. Die politische Klasse Dresdens darf sich darüber gern den Kopf zerbrechen und muss sich fragen, warum eine öffentliche Debatte um das Oberhaupt der Stadt nicht zustande kam. Auch Helma Orosz ist damit nur von jedem fünften Dresdner als Oberbürgermeisterin gewollt.

Der Glasperlenspieler