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Posts Tagged ‘Rathen’

Beliebter Wanderweg durch die Schwedenlöcher wieder geöffnet

Das ging dann doch recht flott. Nachdem der Wanderweg durch die Schwedenlöcher nach einem Steinschlag am Pfingstsonntag gesperrt werden musste, konnte heute bekannt gegeben werden, dass die Schwedenlöcher nun wieder geöffnet sind. Laut Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft wurde ein örtliches Unternehmen mit der Abtragung der noch absturzgefährdeten Gesteinbrocken beauftragt.

Umweltminister Frank Kupfer (CDU) zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf der Sperrung und verwies darauf, dass „die Sperrung […] notwendig [war], um unmittelbar bestehende Gefahren zu untersuchen und zu beseitigen – auch wenn das in den letzten Tagen zu Enttäuschungen bei Besuchern des beliebten Wanderweges geführt hat.“

Wie die Sächsische Zeitung (Lokalausgabe Pirna) in ihrer morgigen Ausgabe berichtet, könnte der Felsabrutsch durch eine Wurzel ausgelöst worden sein, die sich gegen eine große Steinplatte ausbreitete und diese zum Rausbrechen gebracht hat. Die Steinplatte soll bergab gerutscht, auf einen anderen Fels getroffen und geborsten sein. Dadurch sind zwei größere und unzählige kleine Steinbrocken auf den Weg gefallen und haben sich auf einer Länge von 60 Metern ausgebreitet.

Pressemitteilung

Christian Helfricht

Felssturz in den Schwedenlöchern

Medienberichten zufolge gab es am Pfingstsonntag in den Schwedenlöchern in der Sächsischen Schweiz einen Felssturz, bei dem mehrere Menschen leicht verletzt wurden. Laut Sächsischer Zeitung lösten sich mehrere Gesteinsbrocken im unteren Teil der Schlucht und fielen auf den Wanderweg.
Ob weitere Felsabgänge drohen, ist momentan noch unklar. Die Nationalparkverwaltung hat den häufig frequentierten Weg auf unbestimmte Zeit gesperrt. Bei den Schwedenlöchern handelt es sich um einen beliebten Aufstieg zur Bastei, dessen Name auf schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg zurückgeht.

Christian Helfricht

Über die Schwedenlöcher zur Bastei und auf wildromantischen Wegen nach Wehlen

Bahnhof Rathen – Fähre – Niederrathen – Amselgrund – Amselsee – Schwedenlöcher – Gansweg – Bastei – Fremdenweg – Steinerner Tisch- Höllengrund – Zscherregrund – Zscherregrundquerung – Brückwaldweg – Müllersteig – Kluftsteig – Uttewalder Grund – Zscherregrund – Das Treppchen – Grögers Gut – Steinrückenweg – Stadt Wehlen – Fähre – Bahnhof Wehlen

Unsere heutige Wanderung führt uns zunächst auf bekannten Wegen zur Bastei und auf alten, wildromantischen Wegen Richtung Wehlen. Die Wanderung liegt schon einige Zeit zurück, aber für die wanderarme Saison bin ich ganz gut gerüstet, denn es liegen noch einige Wanderungen bei mir auf dem Computer, die noch nicht veröffentlicht wurden.

Blick von der Fähre in Rathen zu den Weißen Brüchen

Mit der Fähre setzen wir vom Bahnhof in Rathen auf der Elbe über, bevor wir gemächlich in den Amselgrund einzweigen. An der Stauung des Amselsees wechseln wir die Seite und laufen am rechten Ufer entlang, bis wir an eine Kreuzung kommen, die uns wieder auf den markierten Wanderweg führt. Langsam ansteigend geht es nun bergan, bis unvermittelt und kurz bevor es richtig steil zu werden droht, die Schwedenlöcher nach links abzweigen. Etliche Stufen und kurze Steigpassagen führen uns nun auf die Ebene zur Großen und Kleinen Gans hinauf. Im Gebiet gibt es zahlreiche, großartige Aussichten, die zur kurzen Rast einladen. Wir folgen nun wieder der blauen Markierung und haben in wenigen Minuten das Basteigelände erreicht. Hier lädt die Felsenburg Neurathen zu einer Runde ein, für die man ein paar Münzen in das klamme Kässchen (…) legen darf. Weiter geht es zurück über die Basteibrücke und hoch zur bekannten Aussicht, wo man sich um die besten Plätze schlagen kann.

Amselsee von hinten – links der Weg, wo wir herkommen

Viele Stufen zu Beginn in den Schwedenlöchern

Im Mittelteil wird es etwas flacher

Die wohl bekannteste Aussicht von der Kleinen Gans hinweg über den Wehlgrund auf das Felsmassiv der Bastei

Von der Basteiaussicht blicken wir auf den Wartturm

Schöne, in den Fels gehauene Steinstufen – ein Begehen wäre heute nicht ungefährlich

Langsam entfernen wir uns aber nun vom Touristenmagnet und wenden uns in Richtung Wehlen. Der Fremdenweg führt uns vorbei am Steinernen Tisch und hinein in den Höllengrund. Einige Stufen und ausgespülte Passagen später stehen wir an der großen Kreuzung, die uns links in den Zscherregrund und rechts in den Kohlgrud führt. Wir entscheiden uns für ersteren, biegen aber nach 250m auch schon wieder in einen nicht in der Karte vermerkten Weg ein. Es handelt sich um die ehemalige Zscherregrundquerung, die auf einer ähnlichen Wanderung auch schon einmal Erwähnung fand. Ein kurzer, steiler Pfad führt uns hinauf in eine Felsengasse und über einige Kehren und dichten Farn zum Brückwaldweg weiter. Der teils wiesenüberwucherte Forstweg führt uns in Richtung Kleiner Sandberg, zuvor zweigen wir aber in den Müllersteig ein, der die kürzeste Verbindung über den Kluftsteig zum Uttewalder Grund darstellt. In selbigem tauchen wir durch das Uttewalder Felsentor hindurch, wandern am Gasthof Waldidyll vorbei und kommen letztlich an die Kreuzung zum Zscherregrund.

Felsengasse (Zscherregrundquerung)

Und schon wieder geht es in den von der Namensherkunft her „schwarzen Grund“ und abermals verlassen wir ihn nach nur knapp 150m. Eigentlich hat der Zscherregrund diese Missachtung nicht verdient, heute geht es aber über die alten Stufen des Treppchens hinauf auf das Felsmassiv und über Grögers Gut und den Steinrückenweg hinab nach Wehlen. Ein schöne, teils anstrengende Tour war das, die alles dabei hatte, was es in der Sächsischen Schweiz zu bestaunen gibt: touristische Attraktionen und einsame, versteckte Pfade.

Christian Helfricht

Bilder folgen

Riegelhofstiege, Lehmannschlucht und Flüchtlingsweg

Bahnhof Wehlen – Robert-Sterl-Straße – Hermann-Schneider-Weg – Riegelhofstiege – Großer Bärenstein – Wanderweg (WM roter Strich) in Richtung Rauenstein – Lehmannschlucht – Gratweg Rauenstein – Pudelstein – Flüchtlingsweg – Der Kessel – Die Busch Wiesen – Robert-Sterl-Straße – Bahnhof Wehlen

Eine neue Wanderung, die ich mal alleine durchgeführt habe, an einem Vormittag Mitte Dezember. Wer sich kurz mal auf den Weg machen möchte, eine paar interessante Auf- und Abstiege mitnehmen und vielleicht schon zum Mittag wieder zurück sein möchte, dem kann ich die Tour nur empfehlen. Da es eine ähnliche Tour im Wanderarchiv schon gibt, möchte ich auch keine lange Wanderbeschreibung geben, sondern nur ein paar kurze Anmerkungen.

Und los geht es auf dem Hermann-Schneider-Weg

Wenn man die Riegelhofstiege erreicht hat, sollte man sich gut überlegen, ob man da hoch möchte. Denn ist man einmal durch die Höhle in den Mittelteil raufgestiegen, kommt man schlecht wieder runter (aber möglich ist das auch). Der Holzquerbalken, der einmal in der Höhle war, existiert nicht mehr. Ansonsten ist die Riegelhofstiege ohne Probleme zu meistern. Es geht über etliche große Geröllklumpen und ohne künstliche Hilfsmittel bergan. Oben angekommen, wird man mit einer herrlichen Aussicht vom Großen Bärenstein belohnt, der wohl zu Unrecht im Schatten seines kleinen Bruders steht.

Der Riegelhof

Durch eine enge Spalte geht es in die Höhle

Hat man sich durch die Höhle hochgerobbt, kann man sich das noch einmal von oben anschauen

Über einige Felsbrocken geht es nun hinauf

Hier nochmal von oben gesehen

Finsterer Blick vom Großen Bärenstein über den kleinen zum Königstein und dem Großen Schneeberg im Hintergrund

Und noch einmal der Blick zum Lilienstein

Auf dem Großen Bärenstein gibt es mehrere Pfade, die zu interessanten Passagen und auch Aussichten führen. Einige davon eignen sich spitzenmäßig um mal kurz Rast einzulegen. Vom Großen Bärenstein abgestiegen, geht es schnurstracks auf den Rauenstein zu. An dessen Sockel zweigt man in die Lehmannschlucht ein, nachdem man kurz an der betulichen Boofe vorbeigeschaut hat. Die Lehrmannschlucht ist der kürzeste Ausftieg auf den Rauenstein, wohl aber auch einer der unbekanntesten. Mäßig steil geht es auf einem kleinen Pfad um ein Felswand herum, der Weg ist mit kleinen Sträuchern gesäumt. Relativ plötzlich steht man auf einem Plateau und wenige Meter später hat man auch schon den Gratweg erreicht, genau an der Stelle der Gedenktafel.

Selten ausgedünnter Wald führt mich zum Rauenstein …

Boofe am Fuß des Rauensteins, rechts der Lehmannschlucht

Lehmannschlucht

Und schon hat man den Gratweg erreicht

An der Rauensteinaussicht blicken wir in den Hinteren Teil der Sächsischen Schweiz bis hin zum Rosenberg auf tschechischer Seite

Nun aber noch ab zur Aussicht, dann zurück über den Gratweg bis zum Pudelstein und dort unter genauem Studium der Karte den Flüchtlingsweg hinab. Um den zu finden, muss man schon sehr genau hinschauen, denn von oben (bzw. vom Mittelteil aus) ist er schwer zu finden. Zum Glück war unsere letzte Wanderung im Gebiet nicht so lange her. Schnell hat man Wehlen nun erreicht und die kurze Tour, für die man vielleicht 3 Stunden einplanen muss, ist auch schon wieder vorbei.

Rauensteingratweg

Schöne Stufenreihe auf dem Flüchtlingsweg

Christian Helfricht

Die Gründung einer Interessengemeinschaft Stiegen- und Wanderfreunde. Wozu?

Die Sächsische Schweiz mit ihrer 500 jährigen Geschichte als Kulturlandschaft zählt zu den reizvollsten Naturräumen in Deutschland und auf der ganzen Welt. Hier prallen bizarre Felslandschaften, vielfältige Habitate, historische Weg- und Steiganlagen, geschützte Arten, Wanderer und Touristen aufeinander – oft in einmütiger Freundschaft und Wohlgesinntheit. Menschen treffen sich zu gemeinsamen Ausflügen, wollen dem dichten Gedränge der Stadt entfliehen, in stillen Schluchten wandern oder an ausgesetzten Riffen klettern. Viele möchten sich von den Zwängen, die der Alltag bietet, befreien und Natur so erleben, wie sie über Jahrmillionen entstanden ist, sich veränderte, aber auch verändert wurde.

Was wir wollen
Wenn wir, die Mitglieder der IG Stiegen- und Wanderfreunde, an die Sächsische Schweiz denken, dann kommen uns nicht Bastei und Königstein in den Sinn, sondern historische Wege, stille Gründe, verfallene Steiganlagen, gesperrte Gebiete und fragwürdige Entscheidungen der NPV. Manches von dem, was sich der Mensch in vielen Jahrhunderten selbst angeeignet hat, musste er an die Natur zurückgeben. Das war gut so und wird auch weiterhin der Fall sein. Das Elbsandsteingebirge ist ein Gebiet, das ständigen Veränderungen ausgesetzt ist – ein Gebirge im Verfall. So, wie es entstand, wird es auch wieder vergehen.

Unsere Ziele:
1. Wir, die Mitglieder der IG Stiegen- und Wanderfreunde, setzen uns für eine Begehbarkeit aller Wege und Stiegen in der Sächsischen Schweiz ein – allerdings nur, wenn die Wege und Pfade heute noch in irgendeiner Weise existieren. Wir sind für die Beibehaltung der Kernzonenregelung im Nationalpark Sächsische Schweiz, allerdings in einer neuen Art und Weise, die den Interessen von Mensch und Natur gleichermaßen entspricht: Wir setzen uns für ein Wegerecht ein, bei dem jeder in der Natur sichtbare Weg begangen werden kann – so wie es heute in einem Teil des Nationalparks der Fall ist. Nur in Ausnahmefällen (zum Beispiel bei brütenden Vögeln, etc.) kann ein Weg einer zeitlichen Sperrung unterliegen – nie aber ein ganzes Gebiet. Es soll weiterhin markierte Wanderwege, Bergpfade und Kletterzugänge geben, daneben aber auch sogenannte Insiderwege. Darunter verstehen wir alle restlichen Wege, die keiner Markierung unterliegen, aber trotzdem legal begehbar sind. Mit den genannten Wegekategorien erreichen wir eine Besucherlenkung, die es Touristen ermöglicht, die Sächsische Schweiz so zu genießen, wie sie es für richtig halten und naturnahen Wanderern den Zugang zu historisch wertvollen und wenig begangenen Wegen offen hält.

2. Schutz von Natur- und Kulturraum. Derzeit wird der Schutz des Naturraumes über alles gestellt. Aber hier leben auch Menschen. Die Sächsische Schweiz ist eine Region, die seit über 200 Jahren touristisch genutzt wird. Wir wollen wieder einen vernünftigen Ausgleich zwischen den Belangen der Natur und denen des Menschen.

3. Kommunikation mit der Nationalparkverwaltung. Wir wollen nicht nur „meckern“, sondern uns auch mit Vorschlägen und Ideen einbringen. Dazu muss man natürlich miteinander reden. An einigen Stellen der Nationalparkverwaltung, so die Erfahrung, gibt es da durchaus offene Ohren und die Bereitschaft zu ehrlichen Diskussionen.

4. Arbeitseinsätze. Wenn es notwendig ist und seitens der NPV gewünscht wird, packen wir auch an. Die Waldarbeiter vom Nationalpark leisten oft eine wirklich gute Arbeit, aber sie können nicht alles schaffen. Sei es, dass ein paar Stufen zu erneuern oder ein Geländer zu reparieren ist. Bei einem Arbeitseinsatz 2010 nach dem Hochwasser beteiligten wir uns bereits daran, die Richterschlüchte wieder begehbar zu machen.

5. Dokumentation des aktuellen Status Quo: Wir möchten alle Veränderungen, die es so am Wegenetz gibt, möglichst zeitnah dokumentieren. Sei es, dass etwas gesperrt oder verhauen, oder sei es, dass etwas wieder geöffnet wurde. Wir wollen damit eine möglichst breite Öffentlichkeit für das Wegenetz herstellen. Denn wenn die Sperrungen nicht mehr heimlich passieren können, dann ist auch die Hemmschwelle dafür viel größer. Wir wollen für bekannte Steiganlagen „Patenschaften“ organisieren. Das heißt, bestimmte Mitglieder der IG werden regelmäßig mehrmals im Jahr „ihre“ Stiege aufsuchen und auf unserer Website den aktuellen Zustand dokumentieren.

6. Wir wollen für Wanderer so etwas wie eine Lobby schaffen, eine Anlaufstelle und eine gemeinsame Plattform. Denn die gibt es für Wanderer bisher nicht. Vielleicht kann sich unser loser Kreis von Enthusiasten ja dazu entwickeln.
Also mitmachen.

Die IG ‘Stiegen- und Wanderfreunde’ ist kein Verein, wer bei uns Mitglied werden will, muss keinen festen Jahresbeitrag bezahlen (für bestimmte Projekte werden wir künftig aber vielleicht um eine freiwillige auf das Projekt bezogene Spende bitten). Es soll keine Satzung geben und auch keine Mitgliederversammlungen. Wir wollen vielmehr über das Internet kommunizieren und uns treffen, wie wir wollen. Auch nur in kleineren Gruppen. Wir sind also ein loser Zusammenschluss Gleichgesinnter, die vor allem eines verbindet: die Liebe zur Sächsischen Schweiz und unseren Heimatgebirgen, unser aller Lieblingsfreizeitplatz.
Es soll keinen Mitgliedsbeitrag zur IG geben. Wir möchten keinen „Kassenwart“, keine Kassenprüfung und ähnliche Bürokratie. Es wird aber Projekte geben, die finanziert werden müssen. Deshalb soll es so sein, dass wenn per Votum der IG ein Projekt durchgeführt werden soll, die benötigten Finanzen ermittelt werden. Der Finanzbedarf wird im Netz veröffentlicht und wir werden dazu aufrufen, sich zu beteiligen. Sobald die Kosten gedeckt sind, wird das bekannt gegeben. Es wird ein Projektverantwortlicher benannt, der die finanzielle Abwicklung dieses Projektes übernimmt. Es soll kein Geld übrig bleiben, was zu verwalten wäre. Wir setzen auf die Solidarität und das Sponsoring durch unsere Mitglieder. Ob das funktioniert, wird sich herausstellen. Ein solches Projekt gibt es bereits: unsere Website sandsteinwandern.de.

(Kurzfassung, das komplette Dokument finden Sie hier)