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Posts Tagged ‘Bastei’

Über die Schwedenlöcher zur Bastei und auf wildromantischen Wegen nach Wehlen

Bahnhof Rathen – Fähre – Niederrathen – Amselgrund – Amselsee – Schwedenlöcher – Gansweg – Bastei – Fremdenweg – Steinerner Tisch- Höllengrund – Zscherregrund – Zscherregrundquerung – Brückwaldweg – Müllersteig – Kluftsteig – Uttewalder Grund – Zscherregrund – Das Treppchen – Grögers Gut – Steinrückenweg – Stadt Wehlen – Fähre – Bahnhof Wehlen

Unsere heutige Wanderung führt uns zunächst auf bekannten Wegen zur Bastei und auf alten, wildromantischen Wegen Richtung Wehlen. Die Wanderung liegt schon einige Zeit zurück, aber für die wanderarme Saison bin ich ganz gut gerüstet, denn es liegen noch einige Wanderungen bei mir auf dem Computer, die noch nicht veröffentlicht wurden.

Blick von der Fähre in Rathen zu den Weißen Brüchen

Mit der Fähre setzen wir vom Bahnhof in Rathen auf der Elbe über, bevor wir gemächlich in den Amselgrund einzweigen. An der Stauung des Amselsees wechseln wir die Seite und laufen am rechten Ufer entlang, bis wir an eine Kreuzung kommen, die uns wieder auf den markierten Wanderweg führt. Langsam ansteigend geht es nun bergan, bis unvermittelt und kurz bevor es richtig steil zu werden droht, die Schwedenlöcher nach links abzweigen. Etliche Stufen und kurze Steigpassagen führen uns nun auf die Ebene zur Großen und Kleinen Gans hinauf. Im Gebiet gibt es zahlreiche, großartige Aussichten, die zur kurzen Rast einladen. Wir folgen nun wieder der blauen Markierung und haben in wenigen Minuten das Basteigelände erreicht. Hier lädt die Felsenburg Neurathen zu einer Runde ein, für die man ein paar Münzen in das klamme Kässchen (…) legen darf. Weiter geht es zurück über die Basteibrücke und hoch zur bekannten Aussicht, wo man sich um die besten Plätze schlagen kann.

Amselsee von hinten – links der Weg, wo wir herkommen

Viele Stufen zu Beginn in den Schwedenlöchern

Im Mittelteil wird es etwas flacher

Die wohl bekannteste Aussicht von der Kleinen Gans hinweg über den Wehlgrund auf das Felsmassiv der Bastei

Von der Basteiaussicht blicken wir auf den Wartturm

Schöne, in den Fels gehauene Steinstufen – ein Begehen wäre heute nicht ungefährlich

Langsam entfernen wir uns aber nun vom Touristenmagnet und wenden uns in Richtung Wehlen. Der Fremdenweg führt uns vorbei am Steinernen Tisch und hinein in den Höllengrund. Einige Stufen und ausgespülte Passagen später stehen wir an der großen Kreuzung, die uns links in den Zscherregrund und rechts in den Kohlgrud führt. Wir entscheiden uns für ersteren, biegen aber nach 250m auch schon wieder in einen nicht in der Karte vermerkten Weg ein. Es handelt sich um die ehemalige Zscherregrundquerung, die auf einer ähnlichen Wanderung auch schon einmal Erwähnung fand. Ein kurzer, steiler Pfad führt uns hinauf in eine Felsengasse und über einige Kehren und dichten Farn zum Brückwaldweg weiter. Der teils wiesenüberwucherte Forstweg führt uns in Richtung Kleiner Sandberg, zuvor zweigen wir aber in den Müllersteig ein, der die kürzeste Verbindung über den Kluftsteig zum Uttewalder Grund darstellt. In selbigem tauchen wir durch das Uttewalder Felsentor hindurch, wandern am Gasthof Waldidyll vorbei und kommen letztlich an die Kreuzung zum Zscherregrund.

Felsengasse (Zscherregrundquerung)

Und schon wieder geht es in den von der Namensherkunft her „schwarzen Grund“ und abermals verlassen wir ihn nach nur knapp 150m. Eigentlich hat der Zscherregrund diese Missachtung nicht verdient, heute geht es aber über die alten Stufen des Treppchens hinauf auf das Felsmassiv und über Grögers Gut und den Steinrückenweg hinab nach Wehlen. Ein schöne, teils anstrengende Tour war das, die alles dabei hatte, was es in der Sächsischen Schweiz zu bestaunen gibt: touristische Attraktionen und einsame, versteckte Pfade.

Christian Helfricht

Bilder folgen

Winterwanderung durch die Wehlener Gründe

Lohmen – Landhaus Nicolai – Nicolaiweg – Schleifgrund – Uttewalder Grund – Kohlgrund – Holzengrund – Steinerner Tisch – Fremdenweg – Basteiaussicht – Fremdenweg – Steinerner Tisch – Schanzenweg – Wehlen

Eine Winterwanderung der vergangenen Saison führte uns in einige Gründe zwischen Wehlen und Rathen, bis hin zur verlassenen Basteiaussicht und zur Schwarzbergaussicht (Wanderzeitpunkt Feb. 2010). Im Winter durch diese Gründe zu wandern, das ist schon etwas ganz Besonderes – die Vereisungen an den Hängen, die Spuren der Tiere im Schnee, die Ruhe und die klirrende Kälte. Man sollte es wirklich mal probieren und nicht nur in den Monaten zwischen März und Oktober in der Sächsischen Schweiz unterwegs sein, denn sonst würde man vielleicht das Beste verpassen.

Wir starten unsere Wanderung also in Lohmen, das wir bequem mit dem Bus erreichen. Wir laufen ein kleines Stück an der Hauptstraße, vorbei am Landhaus Nicolai und biegen in den Nicolaiweg ein. Der Nicolaiweg ist zunächst ein einfacher Waldweg, wird im Verlauf aber zunehmend kleiner und die Felsen treten an den Weg heran. Wir biegen rechts über einen Steg in den Schleifgrund ab und befinden uns sofort in einem wildromantischen Grund, wie man ihn schöner nicht zu finden glaubt. Fließend ist der Übergang in den Uttewalder Grund, den berühmtesten der Wehlener Gründe.

Beim Uttewalder Grund muss man natürlich auch wieder die August-Unwetter in der Sächsischen Schweiz erwähnen, die den Durchgang am Uttewalder Felsentor zerstört hatten. Mittlerweile ist der Weg durch das Tor aber wieder begehbar. Im Uttewalder Grund gibt es im Übrigen einige Möglichkeiten, mal nach rechts zu den Hinteren und Vorderen Haaren hochzusteigen – Bleichgrund, Tiefer Grund u.Ä. – die alten Steigmöglichkeiten sind im Winter in Ansätzen noch zu erkennen; verboten sind sie allerdings ganzjährig …

Ähnliches gilt für den Zscherregrund. Das Treppchen ist recht leicht zu finden, bei den Hahnstufen ist es schon etwas schwieriger. Für unsere Winterwanderung ist all das aber nicht von Belang, wir werden uns auf gut zugänglichen Wegen hinauf zur Bastei schlagen. Vom behaglichen Zscherregrund zweigen wir links kurz in den Kohlgrund ab, um 300m weiter rechts in den unmarkierten Holzengrund abzubiegen. Dieser Weg selbst ist nicht schwer zu finden und auch der Wegverlauf bis zum Steinernen Tisch ist im Winter mit guter Karte kein Problem. Hier sehen wir auch mal ein paar Wildschweine, die sich einen Augenblick lang zeigen, um kurz darauf schon wieder verschwunden zu sein.

Am Steinernen Tisch angelangt, folgen wir dem Fremdenweg bis zur Basteistraße und zur Basteiaussicht. Diese mal leer zu erleben, das ist schon ein Ereignis. Dann kann man diese vorzügliche Aussicht auch mal in Ruhe genießen und wird nicht zum Beiseitegehen genötigt. Wie wir gekommen sind, vorbei am Hirsch- und Griesgrund, geht es nun zurück zum Steinernen Tisch. Nun allerdings folgen wir der Ausschilderung Schwarzberggrund, stapfen durch tiefen Schnee vorbei an Kernzonenschildern, die uns meist darauf hinweisen, das dahinter ein kleiner Pfad beginnt, der aber nicht mehr begangen werden soll (bsw. der obere Einstieg in den Tümpelgrund) und folgen dann dem Schanzenweg. Hier kann man nochmal eine schöne Aussicht genießen (Schwarzbergaussicht), bevor der vereiste und beschwerliche Abstieg nach Wehlen ansteht. Die Stufen am Schanzenweg sind komplett vereist und nötigen uns, querfeldein auf das untere Ende des Schwarzberggrundes zu rutschen. Das klappt eigentlich relativ gut und kann bis hinab auf den Elberadweg fortgesetzt werden (nebenbei: der mittlere Teil des Schwarzberggrundes ist m.W. momentan gesperrt).

Eine wirklich schöne Winterwanderung geht damit zu Ende. Leider habe ich trotzdem keine gute Erinnerung an die Wanderung, denn am selben Tag bin ich noch krank geworden; Fieber und Bronchitis mit anschließender Lungenfellentzündung, die mich geschlagene zwei Monate außer Gefecht gesetzt haben.

Einstieg am Nicolaiweg

Die Felsen treten nun langsam an den Nicolaiweg heran

Schleifgrund im Übergang zum Uttewalder Grund

Uttewalder Felsentor

Wunderschöne Vereisungen

Basteiaussicht

Vereister Abstieg

 

Christian Helfricht

Teufelsschlüchte und Höllengrund

Stadt Wehlen – Wehlener Grund – Teufelsschlüchte – Zscherrergrund – Höllengrund – Steinerner Tisch – Bastei – Felsenburg Neurathen – Schwedenlöcher – Amselfall und Amselgrund – Kurort Rathen – Weiße Brüche – Stadt Wehlen

Einige Highlights der gestrigen Tour durch das rechtselbische Gebiet zwischen Wehlen und Rathen in der Sächsischen Schweiz:

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In den Teufelsschlüchten: Enge Gassen, moosbehangene Wände, wilde Flora.

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Der Höllengrund steigt stetig zwischen hohen Felsgebilden an.

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Bastei: Touristenmagnet, einer der besten Aussichtspunkte der Sächsischen Schweiz, doch leider viel zu überlaufen, Wanderer trifft man hier eher selten an.

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Die Schwedenlöcher sind eine von vielen Möglichkeiten des Aufstiegs/Abstiegs zur Bastei. Der Name stammt aus dem Dreißigjährigen Krieg: Anwohner retten hier ihr Hab und Gut vor den Schweden.

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Der Amselsee, im Hintergrund die Lokomotive (Felsen).

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An den Weißen Brüchen führt ein Steinbruchweg entlang, an dessen Seiten sich einige Häuser von Bergsteiger-Vereinen befinden. Besonders spannend sind die wenigen Pfade, Griesgrund und Hirschgrund, die sich für Geübte dazu eignen, einen direkten Weg auf die weißen Brüche zu wagen.

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Und die waren auch dabei …

Der Glasperlenspieler