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Damals, als er schon lange tot war

Heute ist es so trüb, wie die gesamten letzten Tage schon. Das Elbtal präsentiert sich in grauen Farben, am Fluss stehen die Menschen in kleinen Kreisen und erzählen sich Geschichten von vorgestern. Eine davon, eine Frau von neunzig Jahren; sie lebte schon vor achtunddreißig Jahren hier, könne viel erzählen, besonders vom Fährhaus und dessen Veränderungen, neuen Baumaßnahmen und alten Vorhaben, die nie Realität wurden. Sie weiß von einem Menschen zu berichten, der habe sich in diese Stadt verliebt, ja nicht nur die Stadt, sondern deren Menschen, deren Natur und diese ruhigen, wunderschönen Ecken. Es ist das Leben eines Verliebten, der die Stadt später verlassen hat, um sie nur noch in großen Abständen zu besuchen, der sie verlassen musste, da er die Geliebte nicht mehr ertragen konnte, der wusste, er müsse das alles irgendwann einmal aufgeben.

Ein Mann, der nun schon lange tot sei, er liege hier nun irgendwo begraben, vielleicht in Tolkewitz, meint sie, auf dem Johannisfriedhof, da wo auch die Straßenbahn hält gleich hinter den Mauern, den Fluss hört man aber da nicht rauschen. Vielleicht war es auch hier in Kleinzschachwitz, Stephanusfriedhof, sie könne das nicht mehr sagen, früher habe sie ihn zwar besucht, aber sie habe es aufgegeben, denn er spricht nur noch von seiner alten Liebe und sie könne das nicht hören. So schön die Stadt doch sei, ist man ihr verfallen, ist es wie mit einem Fluss, der in ein Meer mündet, aus dessen Tiefen man sich nicht befreien könne. Er habe das gewusst, habe sich in letzter Not zu retten versucht, jedoch aufgegeben, den Kreis geschlossen wahrscheinlich, meint sie.

Sie erzählt auch die Geschichte ihrer frühen Jugend, als Dresden einmal starb, 1945, und dann noch einmal, in den trüben Tagen der DDR, wie sie sagt. Damals habe sie oft geweint, gebangt und getrauert, und nun, da sie wieder zurückgekehrt sei, an die Plätze ihrer Jugend, sehe sie ein neues Erwecken, ein Grün, welches sie schon damals erstaunt habe und das ihr immer wieder Hoffnung gab auf ein Morgen, da die Mächtigen sterben werden. Nun stehe sie also hier, genau wie damals schaue sie auf das Schloss von August, der ihr immer irgendwie imponierte und der graue Tag kommt ihr schon gar nicht mehr so schlimm vor.

Der Glasperlenspieler

Songs 6:
Frida Hyvönen – „Dirty Dancing“

The love of my life when I was a kid
Came by my house this morning
We used to dance the afternoons away with Kylie
Back when the nineties were dawning

The love of my life when I was a kid
Used to write me the sweetest letters
And one night he shot a couple of birds in a pool
Thought it was to impress me

He was my older brother’s friend and had a light around him
that would chase off any winter
He had no father and his mother seemed younger than ours
And he was a dancer

He had the keys to a place where we could practice
It felt almost like Dirty Dancing
Minus the United States and instead of a resort
it was the Folkets Hus basement

Aaahhh

Well then I became a singer and he became a chimney sweep
And a hunter and a father of two so far
I got a grand piano and a house with a chimney
And this morning he came by to sweep it

And we sat on the steps to the house listening
To the birds of the coming spring singing
He said “get up on the roof and put up a net,
or they will build a nest in your chimney”

And when I touched his sweepers arm with my piano fingers
He said “watch Frida, your hands will get dirty”
And I felt like I had a fever

The dark powers, the mayflowers
The roads on which we travel
How he told me no and how my young heart broke
And how a cold new world unravelled

I guess you do the dirty now and I do the dancing
And once we were Baby and Johnny
In a small boring town where the winters were long
And our real names were Frida and Jimmy

Aaahhh

(von www.onlylyrics.com)